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Oestrich-Winkel eröffnet Coworking-Space

Work Space Foto: © Marc Mueller

Oestrich-Winkel, den 24. Mai 2022 – Am 21. Juni 2022 eröffnet die Stadtverwaltung Oestrich-Winkel einen Pop-Up Coworking-Space in Oestrich-Winkel. Standort ist in der Rheingaustraße 70, dem früheren EBS Symposium.

Die Räume werden derzeit eingerichtet und gehen ab Anfang Juni 2022 in den Probebetrieb. Wer sich dafür interessiert, meldet sich bei Manuela Wehrle, E-Mail manuela.wehrle@oestrich-winkel.de, Telefon 06723 992-144.

Was ist ein Coworking-Space?

Coworking-Spaces sind gemeinschaftliche Arbeitsräume, die Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Branchen nutzen, egal ob angestellt oder selbständig. Im Gegensatz zum Großraumbüro fußen diese Spaces auf dem Prinzip der Gemeinschaft. Durch den Austausch untereinander lassen sich branchenübergreifende Synergien finden – bis hin zu vollkommen neuen Geschäftsmodellen. Das erweitert den Horizont aller Nutzer/innen und schafft Netzwerke aus in unterschiedlichen Branchen. Berufstätige, die sich an einem klassischen, festen Unternehmensstandort vermutlich nie kennengelernt hätten, treffen im Coworking-Space zusammen.

Der Erste Stadtrat Björn Sommer zum neuen Coworking-Space in Oestrich-Winkel: „Kern der Coworking-Idee ist die besondere Form der Gemeinschaft, die sich im Laufe der Zeit durch die im Coworking-Space arbeitenden Menschen herausbildet. Darin liegt auch der wichtigste Unterschied zu anonymen Bürozentren, in die man sich ebenfalls „einmieten“ kann, ohne jedoch in irgendeiner Weise mit den anderen Nutzer(n)/innen in Kontakt zu kommen. Ich freue mich sehr, dass uns die Teilnahme an der Kleinstadtakademie die Eröffnung eines Coworking-Spaces in Oestrich-Winkel ermöglicht und hoffe, dass das neue Angebot gut angenommen wird.“

Bin ich ein Coworking-Typ?

Coworking kann das richtige Arbeitsumfeld sein für Angestellte, die Pendelwege sparen möchten ohne deswegen dann alleine im Home-Office zu sitzen. Im Falle von Oestrich-Winkel sind das zum Beispiel Arbeitnehmer/innen, die bisher nach Wiesbaden, Mainz oder Frankfurt pendeln. Besonders angesprochen sind auch Freiberufler/innen und Selbstständige, die nicht (mehr) allein arbeiten möchten und Austausch suchen. Ebenso ist ein Coworking-Space interessant für Tourist/innen, die im Rheingau Urlaub machen und zwischendurch arbeiten wollen und dafür eine professionelle Umgebung suchen.

Was „poppt“ denn da auf?

„Pop-Up“ bedeutet, dass es sich um eine temporäre Testphase handelt – ähnlich wie Pop-Up-Lokale, -Ateliers oder -Geschäfte. Ziel des Betreibers ist es, durch eine vorläufige Testphase einen realistischen Eindruck vom tatsächlich vorhandenen Bedarf zu erhalten.

Auf dem Land nix los? Coworking als Anstoß für die ländliche Entwicklung

Die Vorteile des Coworkings für die kommunale Entwicklung in ländlichen Gebieten liegen auf der Hand: Home-Office ist, wie viele während der Coronazeit gemerkt haben, bei weitem nicht für alle Menschen ein erfüllendes Arbeitsplatzmodell. Die Gründe sind vielfältig: Zuhause nervt die Familie, es gibt zu wenig Austausch mit Gleichgesinnten, die fehlende Trennung von Beruf und Privatleben belastet die Paarbeziehung oder eine unzureichende räumliche oder technische Ausstattung erschwert den Alltag – Stichwort „Arbeiten am Küchentisch“.

Coworking-Spaces können die goldene Mitte zwischen Arbeiten am weit entfernten Arbeitsplatz im Unternehmen und dem Home-Office sein. Sie machen das ländliche Leben für Freiberufler/innen und Angestellte jeden Alters attraktiver, reduzieren den klimaschädlichen Pendelverkehr und können zur Revitalisierung von ländlichen Gemeinden beitragen. Aus ihnen entstehen häufig weitere Initiativen, sie können Geschäfte sowie Gastronomie anziehen und Orte aufs Neue beleben, die bisher reine „Schlafstätten“ waren.

Die Pilotphase der „Kleinstadtakademie“

Der Pop-Up-Coworking-Space in Oestrich-Winkel ist Bestandteil des Modellvorhabens „Kooperative Entwicklung kleinstädtischer Transformationspfade im Themenfeld Neue Arbeitswelten“, in welchem Vorhaben für eine Kleinstadtakademie entwickelt werden. Oestrich-Winkel gehört zu einem Projektverbund aus vier Kleinstädten: Dießen am Ammersee, Moelln, Dippoldiswalde, Wittenberge und Oestrich-Winkel.

Die Pilotphase der Kleinstadtakademie ist Teil der Initiative Kleinstädte in Deutschland des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Sie wird durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), im Rahmen des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) des BMWSB betreut.

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