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Was tun bei Depressionen im Winter?
Je nach Art und Stärke der Depression stehen unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden nehmen ab. Was bei vielen Menschen Vorfreude auf Herbstspaziergänge und Weihnachten hervorruft, ist für andere der Beginn einer trostlosen Zeit.
Vor allem Lichtmangel und die Änderung des Wetters führen bei etwa einem Fünftel der Deutschen zur saisonal abhängigen Depression, besser bekannt als Winterdepression. Müdigkeit sowie Lust- und Antriebslosigkeit sind die häufigsten Symptome unter den Betroffenen.
Laut Apotheken-Umschau vermuten Forscher hinter der Lustlosigkeit am Jahresende eine vermehrte Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Es regelt im Körper den Tag-Nacht-Rhythmus. Wird es dunkel, schüttet der Körper den Botenstoff vermehrt aus und wir werden müde. Welche Auswirkungen der Mangel an Bewegung auf die menschliche Seele hat, ist unter Experten noch umstritten. Sicher ist, dass jede Art der Depression ihre eigene Therapie benötigt.
Licht, frische Luft und professionelle Begleitung als Therapie
Im Falle einer Winterdepression wird vielen Patienten zu einer Lichttherapie geraten. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft, die um die Arbeitszeit herum oder in der Pause genossen werden können, verbessern auch mit wenig Restlicht bei vielen Betroffenen die Stimmung. Die Verwendungen einer Tageslichtlampe verlängert die Zeitspanne zusätzlich. Die Verbindung aus Bewegung und Entspannungstechnik wie beispielsweise beim Yoga kann ebenso zu einer Linderung der depressiven Verstimmung beitragen.
Führen diese Maßnahmen nicht zur Besserung, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Es könnte sich um eine saisonal unabhängige Depression handeln, bei der Appetitlosigkeit und Schlafprobleme häufige Symptome sind. Ein Psychologe stellt in mehreren Sitzungen die Schwere und Art der Depression fest und arbeitet für den Betroffenen eine individuelle Therapie, bei Bedarf auch mit medikamentöser Behandlung aus.
Medizinischer Cannabis steht zur Diskussion
Auch der medizinische Einsatz von Cannabis steht immer wieder zur Diskussion. Seit das Verwaltungsgericht Köln im Juli 2014 drei Schmerzpatienten das Recht zum Eigenanbau der Pflanze eingeräumt hatte, sehen Befürworter von Marihuana neue Hoffnung für dessen gezielte Verwendung in der Medizin.
Einige Sorten sind für Ihre stimmungsaufhellende und appetitanregende Wirkung bekannt. Welche Sorten das sind, erfährt man bei offiziellen Anbietern von Cannabisprodukten und Samenhändlern. Ein Blick in das Sortiment der niederländischen Hanf-Samenbank Sensi Seeds zeigt die Unterscheidung der Sorten in Medizinal- und Genusshanf.
Betroffene könnten bei einer Liberalisierung gezielt, auch mit Unterstützung des Arztes, die passende Sorte heraussuchen und selbst anpflanzen. Die Anwendung wäre – ähnlich den E-Zigaretten – auch über sogenannte Verdampfer möglich. Auch andere Seedbanks unterstützen durch gezielte Züchtungen und Aufklärung die Liberalisierung der Pflanze als Arzneimittel.
Bevor Cannabis zur Behandlung von Depressionen anerkannt wird, ist jedoch noch mit erheblichen Hürden zu rechnen. Bislang sind der Erwerb und Konsum von Cannabisblüten zu therapeutischen Zwecken lediglich austherapierten Schmerzpatienten mit einer Sondergenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erlaubt. Die Betroffenen müssen zudem viele weitere Auflagen für den Erhalt der Sondergenehmigung erfüllen.
Artikelbild: Alex - (CC-BY-2.0)