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Spieleentwicklung: Vom Brett- zum Onlinespiel

Heute begleiten uns Videospiele in vielen Formen und auf zahlreichen Geräten. Sie sind nahezu allgegenwärtig. Der lange Siegeszug begann in den 1970er Jahren, als erste Spielautomaten in den Geschäften auftauchten. Diese musstest du mit Geldmünzen füttern und sie standen nicht nur in Spielhallen, sondern auch in Supermärkten und Kinos. Einige Jahre später, in der Mitte der 80er Jahre, eroberten Computer und Spielkonsolen die Wohn- und Kinderzimmer.

 

Während auf den Konsolen Jump 'n' Runs ohne analoge Vorbilder vorherrschten, ermöglichten es die Computerspiele damals, auch in (textbasierte) Rollen- und Aufbauspiele zu schlüpfen. Diese hatten Vorbilder wie Pen & Paper-Rollen- und Brettspiele, darunter die populären Systeme Dungeons & Dragons und Civilization. Die damaligen Spiele wurden von kleinen Teams produziert und auf den Schulhöfen herrschte ein reger Diskettenaustausch.

 

Der Sprung in die Dritte Dimension

Die weitere Entwicklung der Spiele war dabei sehr eng an die Geschichte der Videospiel-Hardware gekoppelt. Die einschneidenden Entwicklungen waren die Einführung der CD als Speichermedium für Spiele und die Verbreitung von 3D-Beschleuniger auf dem Privatmarkt in den 1990er Jahren. Die Figuren waren durch die neue Hardware und die Speichermöglichkeiten nicht länger abstrakte zweidimensionale Gestalten auf dem Monitor, sondern wurden dreidimensional und damit greifbarer und realistischer.

 

Lange Texten wichen Sprachausgaben und Videosequenzen. So manches Spiel könntest du heute eher als interaktiven Film bezeichnen. Ebenso erweiterte der Sprung in die Dritte Dimension die Handlungsmöglichkeiten der Spielehersteller enorm und erlaubte es ihnen, in komplett neue Bereiche des Spieldesigns vorzustoßen. Die Teams und Budgets wurden immer größer und höher und es schien, als ob kleine Hersteller ein Relikt der Vergangenheit wären.

 

Systemkämpfe und mobile Spiele

Während sich auf dem Computermarkt der PC mit DOS und später Windows durchgesetzt hatte, war der Konsolenmarkt segmentiert. Drei große Hersteller, Nintendo, Sega und später Sony, dominierten den Konsolenmarkt mit verschiedenen Systemen und erschufen dabei Ikonen der Videospielgeschichte. So gehören der Klempner Mario unweigerlich zu Nintendo und der Igel Sonic zu Sega. Diese waren bald auch auf mobilen Konsolen, dem Gameboy von Nintendo und dem Game Gear von Sega, auf Klassenfahrten und Pausenhöfen präsent.

 

Während auf den Konsolen weiter die Actionspiele und Jump 'n' Runs vorherrschten, konntest du als PC-Spieler nicht nur einzelne Helden steuern, sondern in den aufkommenden Strategiespielen ganze Armeen oder gar Imperien kontrollieren.

 

Allein spielen war gestern

Die meisten Spiele waren nur auf ein oder zwei Spieler ausgelegt, doch mit der Netzwerktechnik änderte sich dies. Du hattest Ende der 90er plötzlich die Möglichkeit, auf sogenannten LAN-Partys mit oder gegen andere Spieler anzutreten.

 

Spiele wie Starcraft etablierten eine neue Spielkultur und holten die Spiele aus der Kinderecke heraus. Der E-Sport war geboren und heute überragt dieser, vornehmend in ostasiatischen Ländern, zum Teil sogar traditionelle Sportarten an Popularität. Daraus erwuchs im Lauf der Jahre, dank sinkender Preise für Onlinezugänge, eine große Bandbreite an Spielen und Spielergruppen im Internet. Statt allein gegen Monster zu kämpfen, warst du plötzlich Teil eines vierzigköpfigen „Raids“ im erfolgreichsten Onlinespiel, World of Warcraft, und hast in der Gruppe Erfolge errungen.

 

Allein spielen war gestern

 

Der Kreis schließt sich

Die Entwicklung vom Brettspiel zum Onlinespiel ist aber keineswegs eine Einbahnstraße. Warcraft, Doom und Co. stehen auch als Brettspiele zur Verfügung, geboren aus einem digitalen Vorbild. So schließt sich der Kreis und du siehst, dass Video- und Brettspiele zusammengehören und sich nicht gegenseitig ausschließen. Im innersten Kern sind die Spiele alle gleich, sie sollen uns unterhalten und zusammenbringen. Ob sie dafür bombastische Grafik oder Holzklötze verwenden, ist egal.

 

 

Bildquellen: © Audrey & Max – flickr.com (Artikelbild) // © foeoc kannilc – flickr.com

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